Am 9. November 1935 weihte die NSDAP zwei ‚Ehrentempel‘ als Teile des neuen nationalsozialistischen Kult- und Machtzentrums am Königsplatz ein. In den beiden Säulenbauten erhielten die sechzehn ‚Blutzeugen‘, die beim Hitler-Putsch 1923 ums Leben kamen, eine neue Grabstätte. Nach Kriegsende 1945 wurden die Toten durch die US-Streitkräfte in ihre ursprünglichen Gräber zurückverlegt, die Tempel 1947 gesprengt. Die Sockel – einer davon grenzt direkt an das Grundstück des NS-Dokumentationszentrums – sind heute noch vorhanden, teilweise unter Buschwerk versteckt. Der natürliche Bewuchs hat die einstigen NS-Kultbauten überdeckt, aber nicht unsichtbar gemacht.